Erzweg Süd
Der Erzweg Süd befindet sich im westlichen Vogelsberg, wo die Gewinnung von Basalteisenerz in großem Maßstab stattgefunden hat. Teilweise prägten noch bis in die 1960er Jahre aktive Tagebaue und Schlammteiche Teile der Landschaft. Diese und weitere Relikte von Abbau und Verarbeitung erschließen die bisher zwei Erzwege.
Der Erzweg Süd wurde 2011 eröffnet und umfasst einen Rundweg von ca. 15 km bei Grünberg-Weickartshain, Grünberg-Stockhausen und Laubach-Freienseen.
Viele Infotafeln mit Bildern machen die frühere Abbaugeschichte nachvollziehbar.
Auszug aus der Ankündigung einer geführten Wanderung:
"Die Wanderung ist ein echter Mix aus schöner Natur und Zivilisationsnähe. Natürlich sind die Relikte der Tagebaue des westlichen Vogelsberges nicht in einsamen Bergtälern, sondern da wo Bergbau und Erzaufbereitung war, haben sich in der Folge Siedlungen und Betriebe niedergelassen. Aber auch darum geht es ja, der Bergbau und seine Folgen. - Wandern, Geschichte und Geschichten hören, einen Blick zurück werfen und vielleicht ein Bild finden, wie es war vor hundert Jahren im Vogelsberg und wie es jetzt ist..."
An der Strecke liegt die ehemalige "Grube Deutschland", die inzwischen bewachsen und idyllisch als "Weickartshainer Schweiz" bezeichnet wird. Sie wurde 2016 zum "Geotop des Jahres" ernannt, denn es ist ein Ort, wo noch heute Basaltzersatz und Roterde zu sehen sind, die durch Verwitterung unter dem feuchtwarmem Klima im Tertiär vor vielen Millionen Jahren entstanden. Diese Verwitterung war die Ursache für die Zerstörung von eisenhaltigen Mineralen der vulkanischen Gesteine. Das freigesetzte Eisen konnte sich danach in Form von Brauneisen als Krusten im Basaltzersatz abscheiden. Dies ist das Eisenerz, das in der Region in einem oft aufwändigen Prozess gewonnen wurde.
Viele Infos und eine Übersicht als Karte sind zu finden auf der Projekt-Homepage.