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2023

 

 

Kalender Vulkan-Impressionen 2024

 

Titelbild des DVG-Kalender 2024

Nachdem letztes Jahr ein Kalender mit Bildern aus Vulkangebieten in Deutschland erschienen ist, hat die DVG nun einen Kalender aufgelegt, der Bilder aus Vulkangebieten Europas zeigt - einschließlich der Kanaren und Island. 

Es sind wieder Fotos, die DVG-Mitglieder selbst gemacht und eingesandt haben. 

 

Wir danken allen, die Ihre Bilder für den Kalender zur Verfügung gestellt haben!

 

Der Kalender wurde bereits an DVG-Mitglieder als Jahresgabe verteilt. Es ist ein Kalender im DIN A4-Format, dessen vollständige Monatsblätter hier zum Download bereitstehen: 

Kalender als Datei (reduzierte Auflösung).

 

Noch vorhandene gedruckte Exemplare werden für 5,- € pro Stück abgegeben. Erhältlich ist der DVG-Kalender 2024 beim Vulkaneum Schotten oder als Bestellung bei der Sektion Vogelsberg (Kontakt) oder über den DVG-Hauptverein.

 

 

Tag des Geotops 2023 in Brauerschwend - Einige Impressionen

 

Unten folgen einige Schnappschüsse von den Touren, die am Tag des Geotops angeboten wurden. Außerdem gab es verschiedene Infostände und einen Vortrag in der Volkshalle. Das Team der lokalen Arbeitsgruppe um Jürgen Worm und Harald Nahrgang sorgte für Mittagessen, Getränke sowie Kaffee und Kuchen. Zum Abschluss wurde der Steinbruch "Im Winkel" zum Geotop des Jahres ernannt. Insgesamt gab es rund 120 Anmeldungen zu den Exkursionen und Führungen. Der Einladung zum Vortrag folgten rund 50 Personen. Damit war der Tag des Geotops auch eine gelungene Veranstaltung zum 750jährigen Jubiläum von Brauerschwend.

 

Wir danken allen Beteiligten für ihre Beiträge und das vielfältige Engagement!

 

Das Foto der Gruppe vor der Volkshalle stammt von Jürgen Worm.

Zum Tag des Geotops 2023 in Brauerschwend konnten viele Gäste begrüßt werden

 

Tour 1: Steine im Ort - Brauerschwends massive Fundamente

Hier sind verschiedene Gesteine und Besonderheiten im Bild festgehalten, die in Brauerschwend unter Führung von Klaus Tamme und Jürgen Worm zu entdecken waren. Unter anderem konnte ein alter Basalt-Steinbruch mit Verwitterungsstrukturen von der Gruppe besucht werden, der sonst nicht zugänglich ist. Es sind auch selten so regelmäßige Säulen in alten Ortskernen verbaut, wie hier. Außerdem wurde von einer früheren Brunnenbohrung berichtet, die interessante Ergebnisse brachte.

Jürgen Worm und Angelika Maschke haben hier Fotos geliefert.

Bei der Tour "Steine im Ort" gab es auch eine Einführung in das geologische Umfeld
Das Profil einer historischen Brunnenbohrung veranschaulicht die damalige Bschreibung
Die Basaltsteine der Mauern haben verschiedenen Farben und sind teilweise oberflächlich angewittert
Alter Steinbruch im Ort mit Verwitterungsstrukturen
Basaltsäulen liegend als Mauerkrone verbaut
Als Ecksteine wurde gelegentlich auch Sandstein verwendet

 

Tour 2: Steinbruch "Rauher Berg" - Mehr als nur Basalt

Der Steinbruch "Rauher Berg" ist aktuell im Abbau. Wir danken der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie AG (MHI-Gruppe), dass sie uns trotzdem den Besuch ermöglicht hat. Die Fotos zeigen Gesteine, die durch explosiven Vulkanismus entstanden sind. Welche Unterschiede es dabei gibt und wie man sich die entsprechenden Ausbrüche vorstellen kann, gehörte zur den Themen im Steinbruch. Daneben gibt es im Steinbruch natürlich auch Basalt, der hier abgebaut wird. Kerstin Bär erläuterte, welches Gesamtbild sich aus dem, was vor Ort zu sehen ist, zeichnen lässt.

Die Fotos stammen von Michael Barth und Eva Vornberger. 

Im Steinbruch "Rauher Berg" gibt es verschiedene explosiv gebildete Gesteine
Ein Teil der Gesteine ist blasige vulkanische Schlacke
Im Gestein sind vulkanische Bomben zu erkennen
Ein Überblick über den Steinbruch zeigt Bereiche mit Basalt und andere mit explosiv gebildetem Gestein
Der Basalt ist beim Erkalten geschrumpft und hat dadurch Klüfte entwickelt, die teilweise plattige Formen entstehen lassen
Durch Verwitterung entstehen aus eckigen Blöcken kugelige Formen

 

Tour 3: Naturkundliche Wanderung zum Steinbruch "Im Winkel"

Die naturkundliche Wanderung mit Thomas Steinke (NABU) und Dr. Wolfgang Dennhöfer (BUND) zeigte entlang des Weges ganz unterschiedliche Aspekte. So gibt es verschiedene heimische Sträucher, die typisch sind und auch Nahrung und Unterschlupf bieten. Neben der offenen Kulturlandschaft lag auch Wald am Weg, bevor der Steinbruch "Im Winkel" erreicht wurde. Eine Kooperation von NABU Hessen und MHI ermöglicht die Förderung bestimmter, seltener Arten in den Steinbrüchen.

Michael Barth hat während der Tour Fotos gemacht.

Bei der naturkundlichen Wanderung ging es auch um verschiedene heimische Gehölze und ihren Nutzen als Lebensraum
Neuer Aussichtspunkt am Steinbruch "Im Winkel"
Verschiedene Biotope im Steinbruch ermöglichen seltenen Arten das Überleben
Bei der Wanderung war ein Blick in den kleinen Steinbruch südlich von "Im Winkel" möglich
Der Steinbruch ist rundum bewachsen, hat aber eine Felswand und einen großen Teich davor
Aus Haftungsgründen sind viele Steinbrüche abgesperrt und hier auch durch Kameras überwacht

 

Tour 4: Radtour zur Erdgeschichte rund um Brauerschwend

Bei der Geo-Radtour konnte ein größerer Umkreis mit mehr Eindrücken der Landschaft und Geotopen abgedeckt werden. Dabei ging es nicht nur um vulkanische Aspekte, sondern auch um ältere Gesteine. Im Lauterbacher Graben, der sich Richtung Brauerschwend erstreckt sind zum Beispiel Reste des Muschelkalks erhalten geblieben, der sich aus einem Meer gebildet hat. Andreas Rüb, der die Tour leitete ging auch auf die Entstehung und Verarbeitung von Eisenerz ein.

Christian Dickel und Elisabeth Zarda stellen Fotos von der Radtour zur Verfügung und Andreas Rüb weitere Fotos zweier Geotope. 

Die Radtour führte durch geologisch unterschiedliche Bereiche
Der Steinbruch "Junkernstrauch zeigt interessante Säulen-Stellungen
Der gleiche Steinbruch aus einer etwas anderen Perspektive
Ehemaliger Kalkabbau bei Schwarz
Andreas Rüb erläutert die Verhüttung von Eisenerz
In einer Sandgrube nördlich Brauerschwend ist "Tertiärquarzit" zu finden

Das Geotop des Jahres 2023: Der Basalt-Steinbruch "Im Winkel"

Nach Abschluss der Touren trafen sich Jürgen Worm von der lokalen Arbeitsgruppe, Kerstin Bär, Andreas Rüb und Klaus Emrich von der DVG mit Christian Hagemeier von der MHI-Gruppe und Bürgermeister Timo Georg um das Geotop des Jahres vorzustellen. Von dem neuen Aussichtspunkt oberhalb des Steinbruchs "Im Winkel", hat man einen guten Blick in den Basalt-Steinbruch. Er lieg am noch entstehenden neuen Schwalmtal-Wanderweg und wird auch eine Infotafel bekommen.

Das Foto stammt von Christian Dickel.

Gruppenbild am Geotop des Jahres, dem Basalt-Steinbruch "Im Winkel"
 

Ankündigung zum Tag des Geotops im Juli/August 2023
Titelseite Tag des Geotops 2023

Am Tag des Geotops in Brauerschwend werden dieses Jahr wieder mit mehreren Führungen bzw. Exkursionen mit verschiedenen Themen angeboten. Kooperationspartner sind die Gemeinde Schwalmtal und eine lokale Arbeitsgruppe zum "Tag des Geotops".

 

Bei den thematischen Touren ist die Gruppengröße begrenzt und eine Anmeldung erforderlich!

Bei großer Nachfrage entscheidet der Zeitpunkt der Anmeldung.

 

Hier finden Sie detaillierte Informationen zum Tag des Geotops:

Tag des Geotops 2023 - Programm und Anmeldung

 

In der Volkshalle Brauerschwend wird als Mittagsimbiss ein vegetarischer Eintopf angeboten (bei Bedarf mit zusätzlich Wurst).

Nachmittags gibt es dort auch Kaffee und Kuchen.

Vor und nach den Touren laden Infostände mit kleinen Ausstellungen und/oder Informationsmaterial zu einem Besuch ein. 

Ein kurzer Vortrag über das Vulkangebiet Vogelsberg und die Geologie rund um Brauerschwend schließt das Programm ab (um ca. 16 Uhr).

 

Diese Teile des Programms in der Volkshalle benötigen keine Anmeldung.

 

 

Hier finden Sie die Ankündigung: Flyer Tag des Geotops 2023

Die Angebote werden am Vor- und Nachmittag liegen, ähnlich wie in den Vorjahren.

 

Die detaillierten Informationen zu allen Terminen veröffentlichen wir wieder Ende August.

Infostand am Vulkanfest

Den 1. Mai immer vormerken...

DVG-Infostand mit Gästen
Das DVG-Team am Infostand

Nach mehreren Jahren Pause fand 2023 wieder das Vulkanfest statt. Die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) veranstaltet dieses Fest zum Auftakt der Vulkanexpress-Saison am 1. Mai, wenn also wieder die Busse mit Fahrradanhänger zum Hoherodskopf fahren. Wie in früheren Jahren war die Sektion Vogelsberg der DVG mit einem Infostand beteiligt. Mit dabei war das Gesteins-Memo, bei dem es gilt, die Paare gleicher Gesteine zu finden. Für dieses Spiel sind keinerlei geologische Kenntnisse nötig, es reicht, die Gesteinsstücke zu vergleichen. Interessant ist, dass bei der bunten Auswahl an Vogelsberg-Gesteinen, die auch immer am Stand präsentiert wird, fast alle Einheimischen den "Irrläufer" identifizieren können, der hier als Rätselaufgabe dazwischen liegt.

Infomaterial wie verschiedene Flyer zu Gesteinen und Geotopen und das Heft "Wo gibt's denn hier Vulkane? sind auch immer am Stand erhältlich. Und viele Gäste kommen mit Fragen oder manche auch mit interessanten Hinweisen zu eigenen Beobachtungen.


Neuer Wanderweg "Wetterau trifft Vogelsberg" mit Geo-Schwerpunkt
 

Als neues Angebot für geologisch, naturkundlich und kulturgeschichtlich Interessierte wurde Ende April der Wanderweg "Wetterau trifft Vogelsberg" eröffnet. Auf 6,2 km führt eine große Runde rund um Unter-Widdersheim. Sie ist verbunden mit einer knapp 2 km langen Runde durch das Dorf. Beides lässt sich nach eigenen Vorstellungen und thematischen Interessen beliebig kombinieren. Auf über 20 kleinen Infotafeln werden ganz unterschiedliche Aspekte beleuchtet und oft ergeben sich Bezüge zwischen verschiedenen Themen.

 

Blick über den Horloffgraben
Eröffnungswanderung mit Stopp am Steinbruch

Drei der Tafeln hat die DVG finanziert und inhaltlich gestaltet. Am Steinbruch Unter-Widdersheim steht eine der drei DVG-Tafeln. Hier ist der Vulkanismus und die Verwitterung des Basalts Thema. Diese Station wurde auch während der Eröffnungswanderung besucht. Obwohl das Wetter "durchwachsen" war, schlossen sich eine Reihe von Gästen einer kleinen Tour durch das Dorf und über den Klappersberg an. Oben im Bild gibt Stefanie Klein (4. von links), die die Federführung bei der Planung des Weges hatte, kurze Erläuterungen zum Standort.

 

Blick zum Hoherodskopf
Helles Vulkangestein - Trachyt
Kindstein ein Menhir aus hellem Vulkangestein

Besonders vielfältig sind die Themen, weil hier zwei verschiedene Naturräume zusammentreffen. So liefert der Vogelsberg mit seiner vulkanischen Vergangenheit den Basalt, der von Unter-Widdersheim bis zum Hoherodskopf zu finden ist. Aber es gibt hier sogar ein sonst seltenes helleres Vulkangestein, aus der auch der Menhir "Kindstein" besteht, an dem die kurze Runde vorbei führt.

 

Mit dem Horloffgraben und der Wetterau kommen ganz andere Aspekte hinzu. Vom Unter-Widdersheimer Klappersberg, der direkt am Ortsrand liegt, hat man einen sehr guten Blick über den Horloffgraben zur Burg Münzenberg (Bild oben rechts). Im Horloffgraben sind Auewiesen und Salzquellen zu finden und in Sichtweite liegen Seen, die ehemalige Braunkohle-Tagebaue sind. 

 

So kommt auch bei weiteren Tafeln neben den unterschiedlichen Böden, Lebensräumen und Bewirtschaftungsformen teilweise auch die Erdgeschichte wieder ins Spiel.

 

Eröffnung am Startpunkt beim Dorfgemeinschaftshaus
Infotafeln mit Themen-Überblick

Der Startpunkt der beiden Rundwege ist die Grillhütte am Dorfgemeinschaftshaus Unter-Widdersheim. Hier trafen sich zur Eröffnung eine Reihe geladener Gäste aus der Großgemeinde Nidda, der Region Oberhessen und aus dem Ort Unter-Widdersheim.

 

Neben den kleinen Infotafeln an den Wegen gibt es bei der Grillhütte größere Tafeln, die eine räumliche oder thematische Übersicht geben. In der Grillhütte hängt eine Tafel mit Übersichtskarte und an der Außenwand drei Tafeln, die einen Überblick zur Erdgeschichte, der belebten Natur und der Regionalgeschichte geben. Gegenüber am Bürgerhaus, das heißt am Weg zum historischen Ortskern, ist auch eine Tafel zur Dorfgeschichte zu finden.

 

Alle Inhalte der Tafeln wurden ehrenamtlich bearbeitet. Die wegweisende Beschilderung, die grafische Gestaltung, der Druck und die Materialkosten wurden aus verschiedenen Förderprogrammen finanziert. 

 

Weitere Infos zum Wanderweg: "Wetterau trifft Vogelsberg"

 

 

 

DVG-Exkursion zum "Eltersberg und Hangelstein bei Gießen"

 

Nachdem im Frühjahr 2022 eine Vor-Exkursion zum Hangelstein stattgefunden hat, wurde 22.04.2023 eine besondere Kombination als Exkursion angeboten.

Der Tagebau Eltersberg ist nicht frei zugänglich, aber sehr interessant, weil dort auch die sandigen und tonigen Ablagerungen sichtbar sind, in die das aufsteigende Basaltmagma eingedrungen ist. Wir freuen uns, dass die Firma Eltersberg GmbH & Co. KG uns diesen Besuch möglich gemacht hat.

Am Hangelstein sind imposante Felsen alter Steinbrüche zu sehen, die Basaltsäulen unterschiedlicher Richtungen zeigen. Im Frühjahr ist der Wald mit einer Vielzahl von Frühblühern bedeckt. Und von der Kuppe haben Gäste des Naturschutzgebietes bei gutem Wetter auch ein Blick weit über Gießen zu den Basaltkuppen von Vetzberg und Gleiberg und Richtung Taunus.

Basalt und tertiäre Sedimente im Steinbruch
Gestein aus dem Kontaktbereich zwischen Basalt und Sedimenten
Rückkehr aus dem Steinbruch
Felsen am Hangelstein
Die Säulen stehen hier schräg
Die Säulen an der Kuppe

 

 

 

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Nochmal: Geo-Termine 2023

 

Die Geo-Termine mit über 20 Terminen sind inzwischen auch gedruckt erhältlich. Sie liegen zum Beispiel im Vulkaneum und im Infozentrum am Hoherodskopf aus. Auch die Mitgliedskommunen der DVG-Sektion haben Flyer zur Auslage erhalten.

 

Informationen über zusätzliche Angebote oder Änderungen gibt es über die Homepage (Veranstaltungskalender) oder per Email (nach Eintragung in den Rundmail-Verteiler). 

GEO-Termine gibt es wieder als Faltblatt
 
DVG-Exkursion zum "Klosterkopf"

 

Fußweg zum "Klosterkopf"

Die Exkursion zum ehemaligen Steinbruch am "Klosterkopf" bei Büdingen-Eckartshausen am 26.03.2023 startete in strömendem Regen - und der Regen hielt im weiteren Verlauf leider an.

 

Geleitet wurde die Veranstaltung von Lothar Keil vom Sandrosenmuseum Büdingen und Andreas Rüb von der DVG.

Die Bilder stammen von Bernd Kliebhan und Karl Rudi.

Bei der Ankunft im Steinbruch zeigte Lothar Keil zunächst besonders schöne Stücke von Stricklava-Oberflächen, die er hier gefunden hatte. Dabei ist wichtig zu betonen, dass im Steinbruch kein Material aus der Wand gehebelt oder geklopft werden sollte. (Auch harte Stahl-Drahtbürsten sollten nicht eingesetzt werden.) So können auch nachfolgende Gäste noch die gleichen Details bewundern. Die Stücke, die Herr Keil mitgebracht hatte, stammten auch nicht aus den Wänden, sondern aus dem Schutt, der hier als lose Masse vor den Wänden gelegen hatte. Bei der Wiederherstellung des Steinbruchs wurde der Schutt zur Seite transportiert und auch jetzt kann man darin nach besonderen Stücken suchen.

(Bilder zur Freilegung des Geotops sind hier zu finden: Link zum Bericht von 2014)

Erster Blick in den ehemaligen Steinbruch
Lothar Keil und Andreas Rüb bei Erläuterungen
Rote Stricklava-Oberflächen
Auf der Suche nach besonderen Strukturen
Schmaler Blasenzug schräg geschnitten
Hinweis auf Grenze zwischen Lavaströmen

Bei der Suche nach Besonderheiten stießen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion an mehreren Stellen auf Blasenzüge. Das sind Röhren mit grobblasigem Gestein in feinporigem, die (je nachdem wie sie geschnitten sind) rund oder länglich erscheinen. Sie sind typisch für solche dünnflüssigen Lavaströme, die auch Stricklava-Oberflächen ausbilden.

 

Oben in der Wand war schon von Weitem eine deutliche Grenze erkennbar. Hier liegt rötliches, schaumig-blasiges Gestein unter grauem Gestein, das dichter aussieht. Es handelt sich bei dem roten Gestein offenbar um den oberen Teil eines Lavastroms, der durch den nächsten Lavastrom, der ihn überflossen hat, "gebrannt" wurde, wobei das Eisen oxidiert ist. (In diesem Grenzbereich wäre auch sinnvoll nach soganannten "Lavazungen" zu suchen. Das sind kleine Fließeinheiten, die aus den dünnflüssigen Lavaströmen "ausbrechen".)

Teilnehmer am oberen, blasigen Abschnitt des unteren Lavastroms
Bereich der Oberfläche des unteren Lavastroms

Aufgrund der Nässe waren am Exkursionstag die Verhältnisse ungünstig (Porosität des Gesteins schlecht erkennbar, Hänge zu den oberen Bereichen des Steinbruchs rutschig). Da die Teilnehmenden auch zunehmend durchnässt waren, wurde davon abgesehen, gemeinsam weitere Geotope aufzusuchen. Die weitere Suche nach interessanten Strukturen wollten viele bei einem späteren Besuch bei besserer Witterung fortsetzen. Die Gruppe dankte Herrn Keil zum Schluss herzlich für sein großes Engagement für die Geotope und für seine Bereitschaft die Exkursion zu begleiten.

 

Porenreiche Lava als Baustein des Pfarrhauses Eckartshausen

Als Tipp wurde den Teilnehmenden noch mitgegeben, sich gelegentlich die Gebäude in Eckartshausen anzusehen, die aus der porenreichen Lava gebaut wurden (zum Beispiel das Pfarrhaus, Foto rechts). Dieses Gestein lässt sich im Gegensatz zu Hartbasalt leicht und genau bearbeiten und wird aufgrund der blasigen Struktur als "Lungstein" bezeichnet. Die unterschiedlichen Grau- und Rottöne, die im Steinbruch zu sehen waren, prägen auch die Mauern.

 

Geologische Perlenkette Büdingen

Für den eigenen Besuch am "Klosterkopf":

Zum Aufsuchen des Steinbruchs am Klosterkopf hatte die Gruppe am Rand eines Zufahrtsweges geparkt, der bei Hofgut Marienborn von der L3195 zwischen Büdingen-Eckartshausen und Hammersbach-Langen-Bergheim abzweigt (Koodinaten: 50.247821, 9.012150). Gruppen sollten dies anmelden und der Platz ist begrenzt! Von dort sind es  ca. 700m zum westlich gelegenen Steinbruch (Koordinaten 50.247555, 9.019047).

 

Ein Besuch lässt sich auch mit einer längeren Wanderung in der Nähe verbinden, bei der weitere Geotope der "Geologischen Perlenkette" Büdingens am Weg liegen (Link zu Wanderung) mit kurzen Beschreibungen unter "Anmerkungen", oder hier: Link mit gpx-Daten) - und mit einem Besuch im Sandrosenmuseum (Flyer Perlenkette und Sandrosenmuseum).

 

Auszug aus Lava-Video

Ein schönes Beispiel für solche dünnflüssige Lava, wie sie am "Klosterkopf" zu sehen ist liefert ein Video, das Bernd Kliebhan 2021 in Island aufgenommen hat. Dort sind auch vollständig zerbrochene Oberflächen von zähflüssigen Lavaströmen und der Ursprung der Lava an einem Schlackenkegel zu sehen.

 

Das Video ist in einer kürzeren Fassung hier zu finden: Link Kurzfassung
und in einer längeren hier: Link Langfassung.

 

Ein Artikel zu den dünnflüssigen Lavaströmen des Vogelsbergs ist 2019 in der Zeitschrift "Der Ausfschluss" erschienen, wobei eine Reihe von illustrierenden Bildern wegfallen musste. Der Artikel mit allen Bildern ist hier zu finden:
Pahoehoe-Lava_mit_zusätzlichen_Abbildungen_finale_Fassung

Hier ist auch ein schematischer Schnitt durch einen Lavastrom mit Blasenzügen enthalten.

 

 

 

GEO Termine 2023 online!

 

Sie finden die Datei des Veranstaltungskalenders rechts unten zum Download

- oder mit Klick auf die Titelseite hier rechts neben den Text.

 

Viele der Angebote verbinden Geologie mit der Kultur- oder Landschaftsgeschichte. Die meisten Führungen richten sich an ein breites Publikum und damit an Interessierte ohne spezielle Vorbildung.

Neben terminierten Veranstaltungen gibt es auch buchbare Angebote.

 

Vielleicht kommen noch Veranstaltungen hinzu, die nicht abgedruckt sind. Diese werden wir über unsere Rundmails bekannt machen. So ist es auch mit Exkursionen, die einen stärker geologischen Schwerpunkt haben und vorrangig ein Angebot für DVG-Mitglieder sind.

 

Wenn Sie unsere Rundmails bisher noch nicht erhalten, können Sie sich dafür anmelden. Bitte schicken Sie uns dazu eine E-Mail (dies ist über "Kontakt" möglich).

Veranstaltungen

Nächste Veranstaltungen:

03. 11. 2024 bis 06. 12. 2024